Berichte

Das Kreuz im Fokus

Ökumenischer Jugendkreuzweg am Karfreitag in der St. Vitus-Kirche in Hilchenbach

Karfreitag, 3. April, 19:30 Uhr: In der gut gefüllten St. Vitus-Kirche in Hilchenbach beteten wieder zahlreiche junge und junggebliebene katholische und evangelische Christinnen und Christen gemeinsam den ökumenischen Kreuzweg der Jugend. Schon seit vielen Jahren ist das gemeinsame Kreuzweg-Gebet am Karfreitag eine elementare Glaubenserfahrung, die Gemeinschaft stiftet und konfessionelle Grenzen überwindet.

Auch in diesem Jahr hatten die evangelische Kirchengemeinde Hilchenbach und die katholische Pfarrgemeinde St. Augustinus den Ökumenischen Jugendkreuzweg wieder auf bewährte Weise und musikalisch gestaltet von einem eigens dazu ins Leben gerufenen Projektchor ausgerichtet.

 

Projektchor bei der musikalischen Gestaltung des Ökumenischen Jugendkreuzweges Projektchor bei der musikalischen Gestaltung des Ökumenischen Jugendkreuzweges

 

Mit einem Beamer wurden die Kunstwerke, die dieses Jahr den Kreuzweg bebilderten, eindrucksvoll in die Kirche projiziert. Die einzelnen Stationen entstammten einer Gestaltung von Kupferblechen, die ehemals die Kirchtürme der Stiftskirche in Bücken (Niedersachsen) zierten. Die daraus entstandenen in Grün- und Rottönen gehaltenen Werke des Künstlers ‚Pablo' Holger Hirndorf verbinden detaillreich Szenen aus der Gegenwart mit Glaubensthemen und biblischer Überlieferung.

 

Beim Ökumenischen Jugendkreuzweg wurden Leid und Tod fokussiert und in eindrucksvollen Bildern zum Ausdruck gebracht.

 

"Im Fokus: Das Kreuz", so lautet der Titel des Ökumenischen Kreuzweges der Jugend 2015. Leid und Tod zu "fokussieren“ ist zwiespältig: Es kann Aufmerksamkeit auf den Leidenden lenken, es kann ihn zugleich aber auch bloßstellen; es kann zum Verändern und Helfen ermutigen oder zum Ergötzen verführen.

Der Ökumenische Kruezweg der Jugend brachte das Spannungsfeld zwischen Hinsehen und Ermutigung zur Veränderung einerseits und das Bloßstellen des leidenden Menschen andererseits mit Kreuzweg und Tod Jesu in Verbindung. Seine Botschaft lautete, dass wirkliche Begegnung von uns Menschen miteinander erst aus dem Mut erwachsen kann, einander auf den Kreuzwegen des Lebens dorthin zu begleiten, was uns im Innersten erfüllt: Die Begegnung mit der Liebe Gottes, der uns vom Tod zum Leben führt.

 

Bei der Kollekte zum Abschluss des Ökumenischen Jugendkreuzwegs wurden 625,- € gespendet. Der Erlös kommt zu gleichen Teilen der Misereor-Hilfsaktion für Jesiden im Irak und Humedica für die Hilfe auf Vanuata nach dem Sturm zugute. Allen Spenderinnen und Spendern sei an dieser Stelle ein herzliches "Vergelt's Gott" für die großzügige Bereitschaft zur Unterstützung der karitativen Projekte gesagt!

 

Nach dem Kreuzweg-Gebet folgten zahlreiche Teilnehmer der Einladung zur gemeinsamen Agape im Gemeindezentrum St. Vitus. Bei Brot und Käse, Saft und Wein klang der besinnliche Abend in ruhiger Atmosphäre aus.

 

Ein Blick zurück: Zur Geschichte des Jugendkreuzwegs

 

1958 begann der Jugendkreuzweg als „Gebetsbrücke“ zwischen jungen katholischen Christinnen und Christen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR; seit 1972 wird er ökumenisch gebetet. Heute überbrücken die gemeinsamen Worte Konfessionen, Gesinnungen, Generationen. Mit jährlich knapp 60.000 Teilnehmenden gehört er heute zu den größten ökumenischen Jugendaktionen. Auch in den Niederlanden, Österreich und den deutschsprachigen Teilen von Luxemburg, Belgien und der Schweiz beten ihn junge Christinnen und Christen.

 

Träger des Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend sind die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej).

 

http://www.bdkj.de/bdkjde/presse/bilder/oekumenischer-kreuzweg-der-jugend.html