23 Jahre lang war sie das Gesicht und die gute Seele der St. Vitus-Kirche in Hilchenbach: Küsterin Else Berg. Mit unermüdlichem Einsatz und mit beispielhaftem Verantwortungsgefühl sorgte die glaubensstarke und tatkräftige Kirchendienerin in den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten für alles in und um die katholische Kirche und das Gemeindezentrum in Hilchenbach. Für Geistliche und Messdiener, ehrenamtliche Mitarbeiter und Gemeindemitglieder war sie verlässliche Ansprechpartnerin und kümmerte sich gewissenhaft und verantwortungsvoll um deren Belange. Auch für Besucher der Kirche, für Betende und Hilfssuchende hatte sie stets ein offenes Ohr und stand als aufmerksame Zuhörerin zur Verfügung, wenn Gemeindemitglieder mit ihren Sorgen und Nöten zu ihr in die Sakristei kamen.
Im Rahmen des Patronatsfestes St. Vitus wurde Frau Berg nun auf eigenen Wunsch und aus gesundheitlichen Gründen offiziell aus ihrem Dienst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Bei seiner Predigt im Patronatshochamt hob Pastor Rüsche bezugnehmend auf den Hl. Vitus, den Namenspatron des Hilchenbacher Gotteshauses, hervor, wie wichtig es für das Weiterbestehen des Glaubens sei, dass es zu allen Zeiten Menschen gebe, die treu, gewissenhaft und zuverlässig zu ihrer Überzeugung stünden und diese durch glaubwürdiges Handeln im alltäglichen Umgang sicht- und spürbar werden ließen. Aus dieser Grundhaltung heraus habe Frau Berg ihren Küsterdienst verrichtet und dafür sei ihr die Pfarrgemeinde zu Dank verpflichtet.
Zum Schluss der Messe hatte Frau Berg Gelegenheit, selbst das Wort zu ergreifen. Sie brachte zum Ausdruck, wie wichtig ihr die Tätigkeit in Kirche und Sakristei war: „23 Jahre war ich Küsterin in Hilchenbach und möchte keinen Tag davon missen.“ Alle anfallenden Arbeiten habe sie gern erledigt und auch wenn sie schon mal anderer Meinung war als die Geistlichen, so sei es doch ein herzliches Miteinander gewesen. Einen besonderen Dank richtete Frau Berg an ihren Ehemann, der sie stets bei der Pflege der Außenanlagen um Kirche und Gemeindezentrum unterstützt habe und der sich nie beschwert habe, wenn sie in Sachen „Kirche“ nicht selten 8 – 10 Stunden am Tag unterwegs war.
Was der scheidenden Küsterin den Abschied erleichtere, sei die Beruhigung, dass mit Kunigunde Stiehler schon eine Nachfolgerin gefunden sei, die die St. Vitus-Kirche zum Besten betreuen werde.
Ein besonderes Anliegen war Frau Berg die Messdienerarbeit. Zahlreiche Generationen von Messdienern hat die beherzte Küsterin auf den würdigen Dienst am Altar vorbereitet und darüber hinaus bei den jährlichen Messdienerausflügen begleitet und bei Gruppenstunden und Adventsfeiern mit Kakao und Selbstgebackenem versorgt. Die Messdiener ihrerseits dankten ihr die entgegengebrachte Fürsorge mit selbstverständlicher Hilfsbereitschaft bei allen Arbeiten, bei denen Frau Berg Unterstützung brauchte: Rasen mähen im Sommer, Schnee schieben im Winter sowie allerlei vorbereitende Tätigkeiten für kirchliche Feste im Jahreskreis und Großveranstaltungen. Bei der Verabschiedung „ihrer“ Küsterin waren – zur großen Freude von Frau Berg – neben der aktiven Messdienerschar auch viele Ehemalige noch einmal um den Altar versammelt.
Nach dem Festhochamt war die Gemeinde zu einer Verabschiedungsfeier ins Gemeindezentrum St. Vitus eingeladen. Hier bedankten sich im Namen der Pfarrgemeinde Pfarrgemeinderatsvorsitzende Annelie Wirke und die stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Angelika Höchst mit jeweils einem Abschiedsgeschenk für Frau Bergs Mitwirkung als Küsterin. Beide betonten in ihren Ansprachen, dass Frau Berg zwar aus dem Küsterdienst verabschiedet werde, aber der Gemeinde weiterhin und hoffentlich noch viele Jahre erhalten bleibe. Auch viele Gemeindemitglieder nutzten die Gelegenheit, Frau Berg noch einmal persönlich zu danken.
Zum Ausklang des Vormittags bot die Frauengemeinschaft Kaffee und Erfrischungen sowie selbst zubereitete appetitliche Snacks und Fingerfood an.
