Pastor Friedhelm Rüsche verlässt zum 30.04.2024 den Pastoralverbund Nördliches Siegerland.Foto: Alina von GermetenLiebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Mitchristen,
ich teile Ihnen heute mit, dass meine Zeit im Nördlichen Siegerland langsam, aber sicher zu Ende geht.
Ich habe vor kurzem zum 30. April 2024 auf die Pfarrstelle Keppel verzichtet und unser Diözesanadministrator, Monsignore Michael Bredeck, hat diesen Stellenverzicht angenommen. Gleichzeitig hat mich der Ständige Vertreter des Administrators, Prälat Thomas Dornseifer, zum 1. Mai 2024 zum Pastor im Pastoralverbund Olpe – Kirchspiel Drolshagen ernannt. Der Stellenwechsel geschieht auf meinen Wunsch hin und hat gesundheitliche Gründe.
Seit dem Jahr 2008 werde ich an einer fortschreitenden chronischen Augenerkrankung behandelt, die mittlerweile dazu geführt hat, dass ich seit November 2021 kein Auto mehr fahre und seit März 2022 im Besitz eines Schwerbehindertenausweises bin. Ich komme mit der Krankheit zurecht, aber ich muss danach leben, für vieles mehr Zeit einplanen und auch für kommende Jahre etwas Vorsorge treffen.
Dazu gehört, dass ich im Alter in der Nähe meiner Haushälterin Rita Siepe sein möchte, mit der ich seit 28 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeite und die mit ihrer Familie in Olpe wohnt. Vor Eintritt in den Ruhestand wollte ich aber noch für einige Dienstjahre in Olpe und Drolshagen tätig sein und mir an den Altarstufen der Kirchen und Kapellen, den Eingängen der Pfarrheime und den verschiedensten Wegen und Anlaufstellen grundlegend Orientierung und Sicherheit verschaffen. Mit Konzentration und Ortskunde kann ich mir die Sehschwächen etwas ausgleichen, in der dunklen Jahreszeit ist das besonders wichtig. Außerdem möchte ich dort auf dem Weg der Seelsorge mit den Menschen in Kontakt kommen bzw. an frühere Kontakte anknüpfen
Zwei Ereignisse haben dazu geführt, den Zeitpunkt der Versetzung jetzt zu wählen. Zum einen ist Pfarrer Johannes Hammer seit 2021 Pastoralverbundsleiter in Olpe und Drolshagen. Mit ihm verbindet mich unsere gemeinsame Heimatstadt Attendorn wie auch derselbe Weihekurs. Pfingsten 1991 haben wir in Attendorn schon zusammen Primiz gefeiert. Zum anderen wechselt Pastor Michael Kammradt in diesem Jahr von Olpe in das Südliche Siegerland. Nach einer umfangreicheren Renovierung kann ich dessen Dienstwohnung beziehen, die von der Lage her für mich sehr passend ist.
2024 werde ich bereits 10 Jahre hier sein. 2014 bin ich als Nachfolger von Martin Assauer gekommen, der ebenfalls zu meinem Weihekurs gehörte und der nun schon in der Ewigkeit lebt.
Das Erzbistum Paderborn wird die Pfarrstelle Keppel und damit die Leitung des Pastoralverbundes Nördliches Siegerland zum 1. Mai 2024 zur Neubesetzung ausschreiben. Es ist also durchaus möglich, dass nach meinem Weggang sehr schnell ein anderer Pfarrer nachfolgt. Sollte es eine Vakanz geben, ist das auch nicht so ganz dramatisch. Wir haben ein überwiegend junges, dynamisches Pastoralteam, sehr gewissenhafte Angestellte in den Büros und Sakristeien und eine große Zahl engagierter Ehrenamtlicher in den Gremien, in Liturgie, Katechese und Caritas, sodass ich keinen Augenblick Sorge habe, dass ohne mich alles zusammenbricht.
Fast 10 Monate lang werde ich noch sehr gerne hierbleiben. Wir haben also noch viel Zeit miteinander, in der wir uns gegenseitig bestärken und gemeinsam auf die Zukunft vorbereiten können. Das Priestersein ist heute genauso in Frage gestellt wie das Gemeindesein. Und dennoch: Sie in Keppel, Kreuztal und Krombach sind noch gerne eine Gemeinde und ich bin immer noch gerne Priester. Es kommt also darauf an, was man jeweils daraus macht und ob man dabei auch Veränderungen will. Wir waren hier immer gut miteinander unterwegs.
Im Hinblick auf meine heutige Mitteilung danke ich Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Seien wir behütet.
Hilchenbach, den 11. Juli 2023 (Hl. Benedikt von Nursia)
Friedhelm Rüsche