Foto: Angelika Helsper Unter dem Leitmotiv "Christus bezeugen" gestalteten die Frauen in der Pfarrgemeinde St Augustinus Keppel gemeinsam mit Pastor Hellekes zur Textstelle aus Lk 17,20-26 („Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast“) eine Heilige Messe mit anschließendem Frühstück.
Bei der Einführung zum Gottesdienst ging es um folgende Gedanken: Im Leben müssen viele Entscheidungen getroffen werden: Wo lebe ich? Und wie? Was lerne ich? Welcher Beruf? Welcher Partner? Am Glauben festzuhalten, auch in schwierigen Lebenszeiten, ist nicht leicht. Viele Menschen wissen nicht, woran sie sich orientieren sollen. Wer aufmerksam sein eigenes Leben und das anderer betrachtet, wird immer wieder ins Zweifeln kommen, ob sich Gottes Liebe in dieser Welt wirklich durchsetzt. Um den Glauben nicht zu verlieren, braucht es das Vertrauen und die Hoffnung in Gott und es braucht Menschen, die uns in diesem Glauben immer wieder bestärken. Der christliche Glaube gibt Halt und Heimat.
Diese Gedanken wurdne in der Betrachtung nach dem Evangelium noch weitergeführt:
Jeder Mensch möchte leben, möchte wirkliches, erfülltes Leben, welches Sinn stiftet. Jesus, der Gott in seiner Liebe und Barmherzigkeit erkannt hat, möchte auch, dass wir durch ihn, durch sein Wirken Gott erkennen.
Wenn wir Frieden, Freude und Liebe suchen, gibt Gott uns Jesus. Wenn wir um Trost mitten im Leid ringen, um Hoffnung mitten in der Hoffnungslosigkeit, um Sicherheit mitten im Kampf gegen Zweifel und um Zufriedenheit trotz Veränderungen, die das Leben mit sich bringt, gibt Gott uns Jesus. Jede geistliche Gabe ist letztendlich nichts anderes als ein schlichtes Sichtbarwerden des neuen Lebens mit Christus, der in uns wohnt. Gott, Jesus und der Hl. Geist sind eine Einheit. Jesus will in uns wirken, auch wir sollen Eins sein und in Gottes Geist zusammenkommen, um in einem Geist heraus in eine Zukunft hinein Christ sein zu wollen…-Je mehr wir die Tiefe der Liebe Gottes zu uns begreifen, desto mehr werden die Freude und Liebe zu Gott und den Menschen sein, die er in unser Leben gestellt hat. Angerührt-Sein vom Geist Gottes und das nicht nur an Pfingsten – vielen Christen fehlt diese Glaubenserfahrung. Jesus gibt den schlichten Rat: Bittet um den Geist. Theologische Grundlage ist, dass jeder Christ in der Taufe den Heiligen Geist aus Gnade verliehen bekommen hat. Gottes Geist wohnt in uns! Ob jedoch etwas in uns wohnt und schlummert, oder ob etwas in uns wohnt und das Leben durchdringt und bewegt, ist ein großer Unterschied. Gottes Geist will sich im Leben eines Christenmenschen in vielfältiger Weise entfalten. Daher ist die Bitte um den Heiligen Geist ein zentrales Anliegen eines Christen und der gesamten Kirche seit alters her, insbesondere zu Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes und der Geburtsstunde der Kirche.
Wir haben einen Auftrag für unsere Welt, für unsere Gesellschaft, den wir wieder mehr entdecken und ausleben müssen. Dabei müssen wir als Glaubende die Augen und Ohren offen haben dafür, wo und wie Gott in unserer Zeit, mitten im Kranksein der Welt und Gesellschaft Spuren seiner Gegenwart setzt, welche Führungen Gottes heute sind. Viele Gemeinden fragen sich aktuell, welche Aufgaben noch zu leisten sind und welche Bereiche aufgegeben werden müssen. Gerade bei diesen Fragen ist das Hören auf Gottes Führung und Leitung von besonderer Bedeutung. Die Frage nach dem Wirken des Heiligen Geistes heute ist die konkrete Auseinandersetzung mit dem Glauben und Leben als Christ in unserer Zeit. Wie bereichernd und spannend für das Leben eines Christenmenschen und der ganzen Kirche kann es sein, wenn die Bitte um den Heiligen Geist stärker Beachtung und Aufnahme findet, zeigt das Beispiel des Propheten Jesaja. (Bild am Ambo von dem Maler Sieger Köder, „Hier bin ich, sende mich“) Er macht keine leeren Versprechungen, sondern verkündet die Wandlungsverheißungen Gottes , auch für unsere heutige Welt und Zeit.
Meditation in der geistlichen Woche 2023
Verborgen und in allem gegenwärtig, bist du, Gott. Du sagst mir von dir, dass du bist, wo ich bin.
Du schweigst und sprichst in aller Stille, du bist bei mir, bist für mich und gehst mit mir.
Hören will ich, mit ganzem Herzen hören, was du mir in deinem Ehrenwort versprichst.
Glauben will ich, ganz fest glauben will ich, dass du mich kennst und liebst, rufst und berufst.
Verzehrendes Feuer, bist du, Gott, das brennt und doch nicht verbrennt. Du bleibst die brennende Sehnsucht. Es interessiert dich brennend, wie es mir geht, wie mir zumute ist.
Bereit will ich sein, ganz offen und weit, um zu empfangen, was allein du mir zu schenken vermagst, wahren Trost und guten Mut, starken Beistand, tiefen Frieden und neue Sehnsucht.
Dein göttliches Geheimnis atmet, brennt und wirkt als heilige Lebenskraft bis auf den Grund meiner Seele; manchmal lichterloh, manchmal aber auch nur als glimmender Docht oder auf Sparflamme.
Schenken will ich, großzügig weitergeben, womit du mich immerfort überreich beschenkst. Lass du mich zum Licht werden für andere, zum Licht des Lebens und der Freude, zum Licht der Hoffnung und des Friedens.
Paul Weismantel
Mehr Infos über die Frauen der Pfarrgemeinde St. Augustinus finden Sie unter dem folgenden Link: