Palmsonntag: Jesus soll unser König sein

„Unwirklich“ – Gedanken zum Palmsonntag

 

Foto: Christine Limmer in www.pfarrbriefservice.de Die momentane Zeit erleben und bezeichnen viele Menschen als sehr „unwirklich“. Reduzierte Kontakte, Abstand halten, weder Händeschütteln noch Umarmung, keine Ansammlungen und Versammlungen, überhaupt gähnende Leere in den Städten bei zumeist geschlossenen Geschäften. Unsere Kirchen sind zwar geöffnet, aber Gottesdienste finden nicht statt.

Nicht nur merkwürdig, sondern auch „unwirklich“.

Engländer und Franzosen verwenden die Eigenschaftswörter „unreal“ und „irréel“, also so, wie wenn wir heute sagen würden: „Das ist nicht wahr, das glaub ich jetzt nicht“.

Der englische Kardinal John Henry Newman (+1890) schreibt, dass eine Erzählung in der Bibel sehr „unwirklich“ gewesen sei, nämlich der Einzug Jesu in Jerusalem mit den Lobgesängen, Palmzweigen und ausgebreiteten Kleidern einer begeisterten Volksmenge. Das war alles nicht von Dauer, es blieb nicht dabei.

Das Unwirkliche hält nicht an, sondern es geht vorüber.

Auch „Corona“ zieht vorbei. Irgendwann wird es wieder normal.

Dabei wird Normalität zum einem darin bestehen, dass es wieder so wird wie vor der Krise, zum anderen auch darin, dass es anders sein wird, nicht zuletzt durch die Folgen und Erfahrungen während der Krise.

Für Kardinal Newman ist der Schatten des Palmsonntags die Vorhersage jener Freude, die mit dem Ostertag kommt.

Pfarrer Friedhelm Rüsche